Nach einem einfachen, aber leckeren Abendessen (BAS: Pizza Mixta, BAF: halbes Hähnchen) ganz in der Nähe unseres Hotels waren wir zu müde, um die Stadt weiter zu erkunden.
Aber es gingen mir so einige Gedanken durch den Kopf genereller Natur:
- In Andalusien sagte man uns schon, dass der Norden ganz anders sei als der Süden. Und das nicht nur bezogen auf die Gegend, im Norden ist alles grün wegen des vielen Regens, auch die Menschen seien anders. Und die Aussage ist richtig. Das sieht man am Stadtbild, nicht so farbenfroh, der Restaurierungsbedarf ist nicht unerheblich. Die Kleidung der Menschen ist etliches einfacher, und der von uns schon beschriebene Stolz der Südspanier ist hier im Norden nicht zu spüren.
- Auch sind die Fremdsprachenkünste des Servicepersonals sehr dürfig, selbst in unserem Hotel beherrscht keine(r) die minimalen Vokabeln, selbst wenn man ein Bier bestellen möchte. (Mittlerweile haben wir gelernt, das „Cana“ ein gezapftes Bier bedeutet 🙂 ) Unsere Spanischkenntnisse wachsen ständig!!
- Sowohl im Süden als auch hier im Norden wird man das Geühl nicht los, als s.g. Tourist doch ein Mensch zweiter Klasse zu sein. Betritt z.B. ein Spanier ein Lokal, wird dieser sofort bedient, und unsereins wird geflissentlich ignoriert. Und das haben wir öfters erfahren.
- Sehr positiv ist, da man fast in allen Kneipen/Bars usw. etwas zu knabbern zum Bier dazu bekommt, oft auch Tapas.
- Zu den Essenszeiten ist noch anzumerken, dass die Spanier die „Siesta“ und das damit verbundene ausgiebige Speisen bis in den Nachmittag wohl immer noch als unantastbares Heiligtum ansehen. Aus diesem Völlegefühl heraus schliessen dann auch die Küchen in den Restaurants/Bodegas bis 20-21:00 h, hat ja vorher keiner Hunger. Da muss man sich erst dran gewöhnen…..
- Und Autofahren können alle nicht!!! Man muss sowohl mit dem Motorrad als auch als Fußgänger höllisch aufpassen. Selbst für die Polizei oder Fahrschüler sind Richtungsanzeiger ein Fremdwort. Auch die Fußgänger empfinden „Rote Ampeln“ als Eingriff in die Persönlichkeitsrechte.
Zurück zu Oviedo:
Wir morgens gut gelaunt zum Frühstück, und landen in dem Restaurant- bzw. Fast-Food Breich des Hotels, kein Büfett wie eigentlich üblich, sondern man wurde bedient. Aufgrund der vorher beschriebenen Umstände (Sprache/Touri) haben wir doch ein Weile gewartet, bis man auf uns aufmerksam wurde. (Wie gesagt, mein zweiter Name ist Geduld 🙂 ) aber irgendwie haben wir es hinbekommen, alles ok.
Das Wetter versprach für den heutigen Tag nicht viel Gutes, aber egal, wir mussten einfach raus.
Unser Weg in die Stadt (wir wohnen diesmal ausserhalb, wollte nicht mehr durch die kleinen Gassen in der Stadt fahren) führte uns an dem „Kongresszentrum“ vorbei. Ein monströser Bau von dem spanischen Stararchitekten Calatrava, der allerdings bei dem Entwurf irgendetwas geraucht haben muss oder so ähnlich. Ich habe selten so ein tolles Beispiel gesehen, wie selbst s.g. Stararchitekten so voll daneben liegen können, eine hässliche Architektur in einem Wohngebiet, viel zu groß geraten. Dafür habe ich nur Kopfschütteln übrig. Ich würde sagen: Verschätzt oder der Maßstab ist verrutscht.
Egal, die Altstadt erschließt sich auch erst auf den zweiten Blick. Rund um die Kathedrale und dem Rathaus gibt es doch etliche nette Bauten, eine schöne Restaurantszene. Ich nenne sie: „Die Stadt der SCHÖNEN Straßenlaternen (in Anlehnung an La Coruna).
Nur wurde unsere Freude getrübt, als der angesagte Regen wirklich einsetzte, anfangs moderat, aber dann so heftig, das wir in ein Kaufhaus flüchten mussten. Kurz darauf wieder Sonnenschein, und wir gelangten durch Zufall zu einem „Landwirtschafts- und Traditionsmarkt aus Asturien“. In großen Zelten wurden Erzeugnisse aus Asturien angeboten und Tiere bzw. traditionelle Handwerkskunst zur Schau gestellt. Das wegen der Zelte erwähne ich nur, weil es heftigst anfing zu regnen, ähnlich wie gestern unterwegs.
Und das soll auch morgen und Sonntag so weitergehen mit dem sehr schlechten Wetter, da haben wir echt in die Sch….e gegriffen.
Ist so. „Shit happens“ 🙁