Für heute stand die Rückführung des Gepäckes und der Räder auf dem Plan.
Ein Kleinbus mit Fahrradanhänger war pünktlich vor dem Hotel, und nach 2,5 Stunden standen wir wieder vor unserem Auto in der Tiefgarage.
Fazit:
Eine wunderschöne Reise, hat riesig viel Spaß gemacht. Die Strecke mit 193 km war jetzt auch nicht allzu lang.
Wir müssen ausdrücklich die Firma Velociped loben, die einen hervorragenden Job gemacht hat, ob bei der Hotelauswahl, den Reiseunterlagen, den Hinweisen zu Corona-Teststellen, Gepäcktransport, einfach super. Kann ich nur weiter empfehlen.
Ich glaube, ich bin für eine Fahrt ins Loiretal gewappnet.
Momentan spricht allerdings die Corona-Entwicklung eine etwas andere Sprache, werden wir wohl aufs nächste Jahr verschieben müssen.
Vielleicht gehts es ja noch einmal in Deutschland auf einen Radwanderweg, mal sehen.
Ich bin dabei – und nehme den BAF mit !!!Er hat die Feuerprobe bestanden, er ist radtourtauglich !
Bisher hatten wir keine Neuigkeiten zum Hochwasser in Lahnstein, auch die Rezeption im Hotel hatte keine Informationen.
Die Strecke nach Koblenz mit 17 km ist nicht sehr weit, es gab aber die Möglichkeit, rheinaufwärts bis nach Braubach zu fahren, und von dort mit einem Schiff nach Koblenz zu fahren, was im Reisepreis enthalten war.
Die Reiseagentur hatte empfohlen, vorher bei der Reederei anzurufen und Plätze für Fahrräder reservieren zu lassen. Was wir dann auch getan haben, aber nach 15 min. Warteschleife hieß es dann, das Schiff würde erst um 17:00 in Braubach ablegen, das war uns zu spät.
Das Hochwasser in Lahnstein hatte schon seine Spuren hinterlassen, ein Teil des Radweges war gesperrt, auf dem Weg befanden sich Schlammreste, aber kein Wasser. Vor uns waren auch Radfahrer, die aber wie Einheimische aussahen, und die sind einfach weitergefahren, und wir dann auch.
Nach der Mündung in den Rhein standen einige Wege unter Wasser, wir konnten aber auf dem höhergelegenen Fußweg weiterfahren.
Vor der Südbrücke nach Koblenz zwang uns doch das Wasser zu einer kleinen Routenänderung, aber das war problemlos.
Und so sind wir dann entlang des Rheins, vorbei am kurfürstlichen Schloss bis zum Deutschen Eck gefahren, dem Ziel unserer Reise.
Der Weg zum Hotel war leicht zu finden, und nach einer Erfrischung sind wir wieder los, in die Altstadt. Aber zuerst zum Schloss, den Schlossgarten anschauen, sah alles schön aus, ok.
Nach einer kurzen Erfrischung bummelten wir durch die Altstadt, die erst auf den 2. Blick ihren Charme entwickelt, aber mittlerweile kam die Müdigkeit. Nach einer Stärkung in einem Brauhaus waren wir schnell wieder im Hotel und so gegen 20.00 Uhr sind wir dann eingeschlafen.
Jetzt will er euch sein Schnitzel XL unterschlagen: Ein riesiger Teller mit einem Berg an Pommes und sage und schreibe 4 (in Worten Vier) Schnitzeln darauf– wobei erst während des Essens das Schnitzel Nr. 5 auftauchte. PUH. Meine L-Version umfaßte 3, wie sich später herausstellte 4 Schnitzel. Hat keiner von uns geschafft.
Für die heutige Etappe nach Bad Ems war vorher das Studium des Roadbooks angesagt.
Das spezielle Augenmerk galt der Steigung bei Holzappel. Durch Bauarbeiten am Lückenschluss im unteren Lahntal wird der gesamte Verkehr ab Geilnau über Holzappel umgeleitet, immerhin eine Steigung von 3,1 km Länge, und der folgenden rasanten Abfahrt bis Lauenburg. Die Strecke wird als sehr gefährlich beurteilt.
Nicht so prickelnd, aber es werden Alternativen angeboten. Entweder mit dem Kanu, das Gepäck und das Rad wird bis Lauenburg mit dem Auto transportiert oder mit der Bahn ab Balduinstein.
Wir haben uns für den Bahntransport entschieden, und das war gut so, innerhalb von 8 Minuten waren wir dann in Lauenburg.
Aber nach Laurenburg führt der Radweg nach 2,5 km in Obernhof steil bergan zum Kloster Arnstein, danach hügelig weiter bis nach Nassau.
Und diese Steigung haben wir eigenständig genommen (oder zumindest versucht). Die BAS hatte ein bisschen Pech, denn bei der Fahrt in den Berg hinein hat sie sich wohl verschaltet, und somit Schwung verloren, was sie dann zum Absteigen zwang. Glücklicherweise konnte sie kurz danach an einer flacheren Stelle etwas Schwung nehmen, wieder aufsteigen und schaffte es unter Aufbietung aller Kräfte doch bis oben.
Die Abfahrt nach Nassau war dann kein Problem mehr, und auch die restlichen Kilometer bis Bad Ems.
Schnell war unser Hotel gefunden, die Zimmer konnten schon bezogen werden, und nach einer Dusche waren wir wieder frisch, um Bad Ems zu erkunden.
Der Kurort Bad Ems war einst Treffpunkt des Hochadels, von dort stammen auch die berühmten Emser Pastillen oder das Emser Salz.
Wir schlenderten entlang der Promenade, beeindruckt von den prächtigen Bauten. Der neue Kurpark lag wie immer auf einem Berg, aber den haben wir uns geschenkt, sind genug schon bergauf/bergab getippelt.
Nach einem sehr leckeren Abendessen bei einem Thailänder nahmen wir noch an der Promenade einen Schlummertrunk, und beschlossen dann, doch mal in der Spielbank hereinzuschauen. Obwohl ich eine kurze Hose und T-Shirt an hatte – gar kein Problem. Die Spielbank besteht aus Automatenplätzen und zwei Roulette-Tischen, die allerdings aufgrund von Corona nicht besetzt waren. Der Registriervorgang dauerte länger als unser Aufenthalt dort. Egal.
Bisher hatten wir hervorragendes Wetter. Man konnte sich gar nicht vorstellen, wie es 14 Tage vorher ausgesehen haben muss, bei den Unwettern, die niedergegangen sind.
Auf entsprechenden Webseiten des Lahnradweges wurde darüber informiert, dass der Radweg ab Lahnstein gesperrt sei aufgrund von Überflutung. Die Lahn war zwar voll, aber von Überflutungen war bisher nichts auszumachen.
Da wir aber nichts von unserem Reiseveranstalter gehört hatten, gingen wir davon aus, dass wir die Reise bis zum Ende in Koblenz werden machen können.
Lagen bisher die Corona-Testzentren immer am Weg, so mussten wir in Weilburg erstmal einen längeren Berg hinauffahren, was aber dank der E-Bikes kein großes Problem darstellte.
Die Strecke nach Limburg ist auch super ausgebaut, aber manchmal ist es doch hilfreich, sich im Roadbook die Infos durchzulesen, so dass wir vor Limburg einen etwas anderen Weg nahmen und nicht der Lahn entlang. Wir unterquerten die berühmte Autobahnbrücke und ICE Lahnbrücke, schon riesige Konstruktionen.
Interessant ist auch, dass die Autofahrer in der Gegend absolute Rücksicht auf Fahrradtouristen nehmen, ist uns einige Male passiert, dass uns Vorfahrt gewährt wurde, obwohl nicht nötig. Im Ruhrgebiet fast unvorstellbar.
Das Hotel in Limburg war jetzt nicht so der Brüller, aber für eine Nacht? Naja.
So machten wir uns auf den Weg, Limburg zu erkunden. Ich wollte unbedingt in den Dom, und natürlich mir den Bau vom Bischof Tebartz von Elst anschauen, der ja in einem Riesenfinanzchaos endete und im Nachgang zum Rücktritt des Bischofs führte.
Der erste Eindruck von Limburg, eine wunderschöne Altstadt, verwinkelt, kleine Gassen, sehr schöne Fachwerkhäuser, und immer bergauf/bergab. Aber daran hatten wir uns ja mittlerweile gewöhnt.
Von aussen schon ein mächtiges Gebäude, aber von innen doch eher enttäuschend, vielleicht bin ich durch die Kirchen in Südeuropa auch zu stark geprägt.
Unmittelbar neben dem Dom liegt das Diözesanmuseum mit dem integrierten Bischofshaus, der besagte Neubau.
Wir waren schon neugierig, ob man denn das Bischofshaus besichtigen könne, und wir konnten.
Ein Teil des Hauses, die Bibliothek und die Privatkapelle, wurden in das Museum integriert, und so konnten wir einen Eindruck von der Architektur gewinnen, sehr klare Formen, viel Glas, eigentlich minimalistisch. Das Schlafzimmer und Bad konnten nicht besichtigt werden. Die Museumsangestellten gingen ganz locker mit dem „Skandalbischof“ um, gaben Erklärungen, sehr professionell.
Nach einem tollen Frühstück ging es zuerst in einen Supermarkt, um ausreichend Nahrungsmittel für die Fahrt zu besorgen, danach zum Corona-Testzentrum.
Es lag ja jetzt keine große Strecke vor uns, die Radwege waren wenig befahren, und so konnten wir es gemütlich angehen lassen.
Es hat schon was, entlang eines Flusses zu fahren, der gemächlich dahin fließt.
Einige Kanufahrer waren unterwegs, an etlichen Stellen konnte man sich Kanus leihen, es war total friedlich.
Und so waren wir sehr früh an unserem Hotel in Weilburg, Hotel Lahnschleife, sehr sehr schön.
Weilburg ist ein kleines Städtchen, aber wie der Name schon sagt, es gibt eine Burg, und die liegt immer auf einem Berg.
Die Burg an sich war nicht so spannend, alles geschlossen, aber es gibt dort einen wunderschönen Schlossgarten, es lohnt sich, diesen anzuschauen. Auch hier, wie überall entlang der Lahn, viele Fachwerkhäuser, ein wunderschönes Bild.
Ein Highlight ist der 195m lange Schiffstunnel quer durch den Mühlberg, der zwischen 1844-47 erbaut wurde, der längste in Europa und heute noch aktiv.
Nicht ganz so einfach gestaltete sich die Suche nach etwas Nahrung, denn Montags haben viele Restaurants geschlossen, bis auf eines, manchmal hat man auch Glück.
Unser Reisegepäck wurde von der Agentur mit dem Auto ins nächste Hotel transportiert, was sehr angenehm war. Um 09:00 Uhr sollte das Gepäck im Hotelfoyer abgestellt werden. Unser Gepäck bestand aus drei Taschen, die sich schon bei unseren Motorradtouren bewährt hatten, eine Tasche für Christel, eine für mich und eine Tasche für „Allgemeines“.
Von der Agentur Velociped hatten wir detaillierte Infos zu unseren jeweiligen Unterkünften erhalten, so dass die Hotels leicht zu finden waren.
Dazu erhielten wir ein umfangreiches Roadbook mit sehr genauer Beschreibung der Route und am Weg liegenden Sehenswürdigkeiten. Bezüglich der Routenführung muss man sagen, dass der Lahnradweg hervorragend ausgeschildert ist.
Die Lage der Corona-Testcentren war auch leicht zu identifizieren. Wir brauchten ja für jedes Hotel einen Test, der nur 24h Gültigkeit hatte, die 14 Tage nach der 2-Impfung waren noch nicht vorbei.
Morgens stellten wir unser Gepäck im Foyer ab, hatten ein leckeres Frühstück, und gut gelaunt ging es an den 1. Abschnitt unserer Tour nach Wetzlar.
Es ging direkt an der Lahn vorbei, auf sehr guten Radwegen, ein bisschen voll, es war ja auch Sonntag. Aber kein Problem, die Strecke war super ausgeschildert, so dass die Querungen der Lahn, der Bundesstrassen und der Zugstrecke kein Problem darstellten. Mit der Zeit hatte man sich daran gewöhnt, auf die Fahrradschilder zu achten, was sonst eigentlich nicht in meinem Fokus stand.
Und so näherten wir uns schnell unserem Hotel in Wetzlar, fanden das Hotel auch sehr zügig, ok., mit einem kleinen Umweg über einen Berg, aber alles in Ordnung.
In unserem Hotel hatten wir einen Luxusunterstellplatz für die Räder, einen Seminarraum, mit ausreichender Anzahl an Steckdosen, so dass wir die Räder laden konnten.
Das Gepäck war schon da, so haben wir schnell geduscht, und uns wieder auf die Socken gemacht.
Wetzlar ist ebenfalls ein sehr schönes Städtchen, natürlich auch wieder etwas hügelig, aber wir haben ja ausreichend Kondition.
Nach einem ausgedehnten Spaziergang stellt sich natürlich auch wieder Hunger und Durst ein, und wir wurden fündig in einem Brauhaus mit einem schönen Blick auf den Dom.
Es war ein sehr schöner Biergarten, alles in Selbstbedienung, und so habe ich mir nach gefühlten 2 Monaten mal eine Grillhaxe gegönnt, war sehr, sehr lecker…
Die Anreise mit dem Auto nach Marburg war problemlos.
Unser Hotel in der City haben wir schnell gefunden, nur das mit der Tiefgarage war nicht so einfach, fürchterlich eng, und sehr voll. Nach einigen Ehrenrunden hatten wir dann einen Parkplatz ergattert, Fahrräder abnehmen und in einem separaten Raum konnten wir die Räder sicher abstellen.
Wir hatten Glück mit der Lage unseres Hotel, direkt am Fuße der Oberstadt (so heißt die Altstadt).
Und es gab einen Aufzug direkt vor unserem Hotel, welch ein Segen…. Nur dass wir den nicht benutzt haben, denn wir sind ja noch gut zu Fuß. So sind wir dann bei herrlichem Wetter per Pedes in die Oberstadt. Eine sehr schöne Altstadt, viel Fachwerkhäuser, ein toller Marktplatz, lohnenswert…
Und von der Oberstadt natürlich zum noch höher gelegenen Schloss, immer noch Sonne, und Durst…
Vorsorglich hatten wir uns auf dem Weg zum Schloss einen Tisch bestellt zum Abendessen, denn es war sehr voll, Samstags, Superwetter… und das war gut so!
Naja, das Schloss war jetzt nicht so prickelnd, so dass sich der steile Anstieg gelohnt hätte, aber der Ausblick auf das Lahntal war es dann doch wert. Aber immer noch nichts getrunken…
Mit der Auswahl unseres Restaurants hatten wir echt Glück, wir bekamen einen Tisch direkt am Marktplatz mit unverbaubarem Blick. Das Essen war gut, es gab etwas zu trinken, Herz was willst du mehr! Na klar: Live Musik
Und nach dem leckeren Abendessen ging es zurück, den Berg hinunter, und wir hatten Glück, dass am Ufer der Lahn ein Gartenlokal auf hatte, mit Live Musik, und so haben wir den Abend dann ausklingen lassen.
Wie schon vorher erwähnt, haben wir uns entschlossen, in Zukunft mehr Urlaube mit dem Fahrrad zu verbringen.
Nachdem wir in den vergangenen Jahren schon Urlaube mit dem Fahrrad gemacht haben, wie nach Weimar, in den Spreewald und zum Müritzsee, oder auf die Insel Rügen, kam es uns in den Sinn, anstatt der Sternfahrten doch einmal entlang eines Flusses oder so ähnlich zu fahren.
Radeln von Ort zu Ort, individuell zusammengestellt, so wie wir das auch mit dem Motorrad gemacht haben. Und es kam der Wunsch von der BAS auf, evtl. mal ins Loire-Tal zu fahren, mit den schönen Schlössern. Und unsere ersten Recherchen ergaben, dass solche Reisen angeboten werden, mit vorgebuchten Hotels und organisiertem Gepäcktransport usw., ziemlich komfortabel. Aber gleich nach Frankreich???? Wir sind auch der Sprache nicht ganz so mächtig, es geht, aber….. Und die Reisezeit, im August haben alle Franzosen Urlaub, da wird es wohl sehr voll, dann vielleicht im September, Fragen über Fragen….
Aber so lange wollte meine BAS nicht mehr warten, einfach mal raus, und zwar schnell, die Corona Zahlen lassen es ja zu, klar, mit den erforderlichen Sicherheitsregeln.
Wir sind schon 2 x geimpft, aber unsere 14 Tage Wartezeit endet erst am 22.07.2021.
Und wir haben uns kurzfristig entschieden, ins Lahntal zu fahren, von Marburg über Wetzlar, Weilburg, Limburg, Bad Ems bis nach Koblenz. Von dort geht es mit einem kleinen Reisebus wieder retour nach Marburg. Dass man für jedes neue Hotel einen negativen Coronatest benötigt, der allerdings nur 24h Gültigkeit hat, geschenkt. Entsprechende Coronatestzentren haben wir uns mittlerweile mit Hilfe unseres Reiseanbieters herausgesucht, lässt sich organisieren.
Nur das mit den Unwettern der letzten Tage hat auch seine Spuren im Lahntal hinterlassen. Heute erfuhren wir, dass unterwegs einige Strecken gesperrt sind, wegen drohender Felsabgänge oder Überschwemmung wie in Lahnstein, kurz vor der Mündung der Lahn in den Rhein.
Mal sehen, was passiert, wir halten euch auf dem Laufenden.