Heute werden wir von der Sonne geweckt! Super, es ist schön warm und wir haben eine Etappe von nur 34km vor uns. Das ist auch gut so, denn ich merke, dass meine Kräfte doch ans Limit kommen. Die zweitletzte Etappe, den Rest werden wir doch noch schaffen.
Die Streckenführung war leider nur suboptimal: manchmal sehr romantisch am Deich entlang, aber häufig an Industriegelände vorbei oder durch unattraktive Innenstädte. Die Weser haben wir nur selten gesehen. Schade. Dafür entschädigte die abschließende Fährüberfahrt von Blexen/Nordenham nach Bremerhaven. Ein tolles Willkommenspanorama von der Seeseite her.
Endlich am Ziel fehlten nur noch ein paar 100m zu unserem Hotel. Das Gepäck war auch schon da, nur auf unser Zimmer mußten wir noch etwas warten. Da wir morgen einen zusätzlichen Tag zur Erkundung haben, entschieden wir uns heute für die Hafenbus, der um 14.00h vom Fischereihafen startet und durch die Hafenanlagen führt. Warum auch immer wollten wir die Strecke von knapp 2km zu Fuß zurücklegen, wohl wegen der guten Wetters und der verlockenden Sandalen, die zum 2. Mal zum Einsatz kamen. Kurz vor 14.00h erreichten wir durch schäbige Vorortstraßen unser Ziel. Puh, Glück gehabt! Aber wir hielten es für einen schlechten Scherz, daß alle 80 Plätze des Busses ausverkauft waren und einen weiteren gab es nicht… so ein Mist… Jetzt waren wir hier am Ende der Welt ohne unsere Räder, der Fischereihafen war sehr kommerziell ausgerichtet mit Geschäften und Gastronomie. Wir landeten dann doch in einer Fischbude, die meinem Liebsten ganz und gar nicht zusagte, er wollte nichts essen und das Becks Blue (alkoholfrei) schon gar nicht. Ich bekam meine geliebten Kibbelinge mit Knoblauchsoße und Pommes, aber empfehlenswert waren sie wirklich nicht.
Zu allem Überfluss fing es dann auch noch an zu regnen – und wir in unseren Sommerklamotten. Eigentlich war es vorhergesagt, aber wir hatten es vergessen. Selbst Schuld! Also haben wir die nächste Lokalität aufgesucht, für morgen schon mal Karten für das Klimahaus gebucht und einen Linienbus für den Rückweg zum Hotel ausgesucht. Aus Schaden wird man klug!
Morgen kann‘s nur besser werden.